Sexualtherapeutin Bettina Brückelmayer: Sexualtherapie für Frauen

Sexualtherapie für Frauen

Die weibliche Sexualität

Sexuelle Gesundheit wird definiert als körperliches, emotionales, psychisches und soziales Wohlbefinden. Für viele Frauen ist sexuelle Gesundheit keine Selbstverständlichkeit. Viele Frauen leiden unter Verletzung ihrer sexuellen Selbstbestimmung oder sexuell übertragbaren Infektionen. Zudem leidet eine Vielzahl von Frauen und Mädchen unter Problemen der sexuellen Funktion, an sexuellen Identität- und Reifungsstörungen oder sonstigen Problematiken in Zusammenhang mit Sexualität.

Einflüsse, die das sexuelle Empfinden von Frauen behindern können

Störungen der sexuellen Funktion

Unter sexuellen Funktionsstörungen versteht man ein sexuelles Problem, das in der Mehrzahl sexueller Kontakte auftritt und seit mindestens einem halben Jahr besteht. Dazu besteht ein Leidensdruck und/oder interpersonelle Probleme.

Die häufigsten sexuellen Funktionsstörungen bei einer Frau:

  • Geringes sexuelles Verlangen und niedrige sexuelle Erregung, mangelnde Lubrikation
  • Schwierigkeiten zum Orgasmus zu kommen, Orgasmus wird zu wenig intensiv oder nicht lustvoll erlebt
  • Schmerzen beim Sex oder Verkrampfung, sodass das Eindringen des Penis unmöglich ist
  • Fehlendes Vergnügen beim Sex

Organmedizinische und psychopathologische Abklärungen

Organmedizinische Abklärungen sind bei sexuellen Problemen wichtiger als bei manchen anderen psychischen Schwierigkeiten, da organische Probleme oft eine wichtige Mitbedingung für die sexuelle Störung darstellen. Die ärztliche Konsultation (Gynäkologe, Urologie, Endokrinologie, Internist, Psychiater, …) sollte genutzt werden, um organische Verursachungen (z.B. Diabetes, Störungen des Hormonhaushalts, Depression, …) sexueller Probleme auszuschließen.

Sexuelle Identitäts- und Reifungsstörungen

Geschlechtsidentität bezeichnet die subjektive Zugehörigkeit zu einem Geschlecht und die Übereinstimmung damit. Geschlechtsidentität kann männlich, weiblich oder auch ganz anders (z.B. dazwischen oder zweigeschlechtlich) erlebt werden. Es gibt aber auch Personen, die von sich sagen, dass sie keine Geschlechtsidentität erleben.

Dazu gehören:

  • Transsexualität
  • Homosexualität
  • Asexualität (fehlendes oder ein nicht vorhandenes Verlangen bzw. Interesse an Sexualität – nicht gleichbedeutend mit sexueller Abstinenz!)
  • Geschlechterdysphorie (Unzufriedenheit bezüglich der Nichtübereinstimmung des körperlichen mit dem seelischen Geschlecht)

Störungen der sexuellen Reproduktion

  • Unerfüllter Kinderwunsch
  • Eingebildete Schwangerschaft oder negierte Schwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch, späte oder sehr frühe Schwangerschaft
    Postpartale Depression (Traurigkeit, Erschöpfung, Ängste, Appetit- und Schlafstörungen im 1. Jahr nach der Geburt)
  • PCO Syndrom (Polyzystische Ovarialsyndrom)

Sexualtherapie für Frauen hilft auch bei

  • Sexualität im Alter
  • Sexualität bei Erkrankung oder Behinderung
  • Gewalt in der Partnerschaft
  • Genitalverstümmelung
  • Sexuellen Missbrauch
  • Klimakterium, Climacterium praecox (vorzeitige Wechseljahre)
  • u.v.m.